Wohnungshistorie

Geboren wurde ich 1947 in der Nachkriegszeit in Fürstenwalde/Spree. Auch meine Eltern stammen von dort. Der Vater meines Vaters (Eisenarbeiter) war bereit 1938 im Alter von 64 Jahren gestorben. Der Vater meiner Mutter (Fabrikant) hatte eine kleine Fabrik gehabt, die jedoch ausgebombt worden war. Deswegen flüchteten meine Eltern in den Westen, wohin mein Großvater mit seiner Familie in die Nähe seiner Verwandtschaft umgezogen war.

Die nächste Station war – ein Jahr später – Welver. Dort kam meine erste Schwester zur Welt. – Sie lebt seit ihrer Heirat mit ihrem Mann zusammen in einem eigenen Haus in Fernwald bei Gießen.

1950 waren wir, meine Eltern und wir Kinder, nach Breckerfeld im Ennepe-Ruhr-Kreis gezogen und meine zweite Schwester wurde dort geboren. – Sie lebt seit diesem Jahr (2025) mit ihrem Mann zusammen in einer Seniorenresidenz in Solingen.

In den folgenden Jahren kamen vier weitere Schwestern hinzu, so dass wir letztlich neun Personen waren und zwei Wohnungen brauchten. Die erste hatte nur drei Räume und war 47 Quadratmeter groß (bzw. klein). Wir konnten jedoch die Nachbarwohnung bekommen, so dass es vorerst ausreichte. – Die dritte Schwester lebt jetzt in Bielefeld – obwohl es diese Stadt ja gar nicht geben soll ;-). Die vierte und fünfte (es sind Zwillinge) wohnen in der Nähe von Stuttgart und die jüngste lebt an der Hessischen Bergstraße.

Ich bin dort in Breckerfeld zur Volksschule gegangen, einige Jahre auf die örtliche Realschule. Damals gab es erst ab dem dritten Kind Kindergeld und die Schulbücher musste man jedes Jahr neu kaufen. Ich war immer schon pfleglich mit meinen Büchern umgegangen und hätte sie gut meiner Schwester weitergeben können. Das war aber nicht erlaubt. So musste mein Vater jedes Jahr für etwa einen halben Monatslohn für uns (inzwischen waren wir zu dritt auf der Realschule) Schulbücher kaufen. Dazu hatte er einige Zeit sogar zwei Arbeitsstellen parallel inne (an der einen Frühschicht, an der anderen Spätschicht), um finanziell über die Runde zu kommen. Irgendwann reichte es trotzdem nicht mehr und wir wurden aus der Realschule genommen und »in die Lehre gesteckt«. Ich habe 1962 die Ausbildung als Elektroinstallateur begonnen – aber zu meinem beruflichen Werdegang gibt es eine eigene Seite.

Kurz vor Vollendung meines 18. Lebensjahres zog unsere Familie im Jahre 1965 nach Detmold, weil meine Mutter in der Firma ihres Vaters (also meines Großvaters) als Geschäftsführerin eingesetzt werden sollte – mitten in unseren Umzugsvorbereitungen verstarb jedoch mein Großvater im 76. Lebensjahr. So wurde aus der Tätigkeit als Geschäftsführerin nichts mehr.

In Detmold habe ich dann zunächst mit Eltern und Schwestern zusammen in einem Wohn- und Geschäftshaus gewohnt, auch hier hatten wir wieder zwei benachbarte Wohnungen bekommen können. Doch haben die Kühlmaschinen für das unter unseren Wohnungen befindliche Lebensmittelgeschäft auf Dauer einen erholsamen Schlaf zu sehr beeinträchtigt, so dass wir bald in den Stadtteil Hiddesen in ein Einfamilienhaus umgezogen sind. Dies war mein letzter Wohnungswechsel mit der Familie, den meine Eltern veranlasst hatten.

Inzwischen hatte ich meine Ausbildung abgeschlossen und 1968 ein Studium begonnen. Meine Eltern mit meinen jüngeren Schwestern zogen im selben Jahr nach Ehringshausen, Dillkreis, in die Nähe der Wohnung meiner ältesten Schwester, die inzwischen in die Gegend von Gießen geheiratet hatte.

Während des Studiums habe ich selbst auch geheiratet und mit meiner Frau mehrmals die Wohnung gewechselt, so dass ich im Laufe der Zeit außer in verschiedenen Wohnungen in der Innenstadt auch in fast sämtlichen Stadtteilen Detmolds gewohnt habe.

Nach Abschluss des Studiums dauerte es noch ein paar Jahre, bis meine älteste Tochter Corinna (Ende 1974) in Detmold geboren wurde. Zwei Jahre später haben wir ein weiteres Mädchen, Carmen, als Kind angenommen.

Wieder ein paar Jahre später trennte sich meine Frau von mir (sie hatte auf einer Feier ihrer Freundin einen ehemaligen Freund aus ihrer Jugendzeit wiedergefunden) und zog mit unseren beiden Töchtern nach Hannover und später (die neue Beziehung hat nicht lange gehalten) nach Braunschweig zu einem neuen Partner.

Nun lebte ich einige Zeit allein in der 90 Quadratmeter großen Wohnung. Mein Vermieter schlug mir daher aus Kostengründen vor, ein bis zwei Untermieter in die Wohnung aufzunehmen. In Detmold gab es viele wohnungssuchende Studenten. Ich nahm also zwei Untermieterinnen (Musikstudentinnen) auf. – Eine der Untermieterinnen wurde Ende 1980 meine zweite Frau.

Nach etwa einem Jahr wurde, ebenfalls in Detmold, im Herbst 1981 meine dritte Tochter Manuela geboren. Leider wurde meine Frau nach etwa einem weiteren Jahr so krank dass sie das Studium abbrechen musste und die Versorgung der Tochter und die Führung des Haushaltes nicht mehr übernehmen konnte. Eine stationäre Behandlung wurde erforderlich. Da ich aber aufgrund meiner Berufstätigkeit Unterstützung für die Versorgung der kleinen Tochter brauchte, zog zunächst für einige Wochen meine Mutter zu mir. Sie lebte inzwischen allein (mein Vater war 1971 mit knapp 57 Jahren an Krebs verstorben und meine Schwestern waren ausgezogen) in einer Doppelhaushälfte. Das war eine Werkswohnung, in die sie 1968 mit meinem Vater und meinen jüngeren Schwestern gezogen war. Der ehemalige Arbeitgeber meines Vaters hatte ihr die Wohnung weitervermietet.

Das Wohnen bei mir war jedoch keine Dauerlösung, zumal es ihre Wohnung ja auch noch gab. So wechselte ich mit Frau und Kind 1983 zu meiner Mutter nach Mittelhessen, so dass meine Tochter weiter betreut werden konnte. Meine Frau war durch ihre andauernde Krankheit und wiederholte Krankenhausaufenthalte dazu nicht in der Lage. Sie trennte sich während der Krankenhausbehandlung von mir und zog zurück zu ihren Eltern und Geschwistern an den Niederrhein, wo sie weiterhin stationär behandelt wurde.

Aus beruflichen Gründen zog ich nach Abschluss meiner Umschulung und Antritt einer neuen Arbeitsstelle mit meiner Tochter und mit meiner Mutter 1986 an die Hessische Bergstraße nach Bensheim. Wir hatten dort eine geräumige Doppelhaushälfte mit zwei Badezimmern, Balkon und Terrasse und kleinem Vorgarten gemietet. (Kurzzeitig wohnte noch die eine oder andere Schwester mit in dieser Wohnung.) Dort wurde meine Tochter in die Schloßbergschule eingeschult und besuchte danach das dortige Alte Kurfürstliche Gymnasium.

Meine Mutter war inzwischen selbst pflegebedürftig geworden und brauchte einen Rollstuhl. Daher suchte sie per Inserat eine Frau für mich, damit meine Tochter, die damals noch Schülerin war, nicht tagsüber allein wäre, falls sie selbst ganz ausfallen würde. Ich habe dann tatsächlich das dritte Mal geheiratet, meine Frau war Witwe, drei Jahre älter als ich und brachte drei schulpflichtige Töchter mit nach Bensheim. Leider war diese Ehe nicht von langer Dauer – zwei Hausfrauen in einem Haus, das funktionierte nicht. Nach knapp zwei Jahren zog meine Frau mit ihren Kindern wieder zurück nach Hannover. Nicht lange danach ist sie verstorben.

Kurz vor dem Abitur meiner Tochter 2001 ist meine Mutter in ihrem 81. Lebensjahr verstorben. Nun lebten wir, meine Tochter und ich, in dem großen Haus allein.

Da ich in Darmstadt arbeitete und meine Tochter in Darmstadt studierte, sind wir kurze Zeit später nach Darmstadt umgezogen. Dort habe ich bis 2012 gewohnt. Meine Tochter hat nach ihrem Studium geheiratet und ist zu ihrem Mann nach Obertshausen gezogen.

Am Ende meiner Berufstätigkeit bin ich 2012 ebenfalls nach Obertshausen gezogen, weil meine Tochter nun Ende 2011 Nachwuchs bekommen hatte. Da der Kleine sehr lebhaft war und gerne die Nacht zum Tage gemacht hat, konnte ich sie so einige Zeit in der Betreuung unterstützen, so dass meine Tochter und mein Schwiegersohn auch mal durchschlafen konnten. In den folgenden Jahren habe ich mich immer wieder mal um meinen Enkel gekümmert, in dem ich ihn z.B. anfangs im Kinderwagen durch den Ort und die Umgebung gefahren und später zum Sportverein gebracht habe. Meine Tochter erlebte das selbe wie meine zweite Frau, ihre Mutter, und wurde ebenfalls krank und musste stationär behandelt werden, so dass sie ihren Sohn nicht mehr zuverlässig betreuen konnte.

Aus diesem Grund bin ich später nach Hamburg umgezogen, nachdem sich der Schwiegersohn beruflich in den Norden orientiert hatte und eine Betreuung für den Sohn brauchte. Mein Enkelsohn wurde 2018 in Hamburg eingeschult. So lebe ich nun in der Nachbarschaft der beiden im Hamburger Norden. Inzwischen hat sich der Gesundheitszustand meiner Tochter zwar wieder verbessert, und meine Tochter lebt jetzt bei mir. Der Enkelsohn besucht inzwischen die Mittelstufe eines privaten Gymnasiums in Hamburg.

Hamburg ist übrigens viel grüner, als ich vorher erwartet hatte – immerhin handelt es sich um eine Millionenstadt. Hier gibt es mehrere Parks und den größten Parkfriedhof der Welt. Viele Straßen werden von Bäumen gesäumt. Außerdem gibt es hier große Gewässer(die Elbe mit zwei Armen, der Norder- und der Süderelbe und den Hafen, der zu Europas größten Häfen gehört) und etliche kleine (Alster, Bille und etwa 25 Kanäle). So hat Hamburg mehr Brücken als Venedig und Amsterdam zusammen, nämlich rund 2.500!

Verkehrstechnisch bietet Hamburg den Hafen incl. Hafenfähren (die zum normalen HVV-Tarif verkehren), den internationalen Flughafen im Stadtteil Fuhlsbüttel, drei Fernbahnhöfe in der Innenstadt, mehrere Regionalbahnhöfe, mehrere S-Bahn- und U-Bahnlinien und die AKN sowie laut HVV etwa 700 Buslinien (die teilweise im 2 1/2 Minutentakt verkehren (z.B. die Buslinie 5, die am meisten frequentierte Buslinie Europas) – einzelne verkehren aber auch im 40 Minutentakt). Hamburg ist also bestens ausgestattet. Ich habe jedenfalls bisher kein eigenes Fahrzeug benötigt.

zurück

weiter